Die ejsa Bayern beschreitet neue Wege. Direkt vor Ort im Dekanat, also in der „normalen“ Jugendverbandsarbeit, wirkt gerade ein neues Leuchtturmprojekt der gesellschaftspolitischen Jugendbildung. Hierbei sollen sich Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit gemeinsam weiterentwickeln.
Schön, dass die Jugendleiter*innen aus dem Dekanat FFB Anfang 2018 das Thema Armut für ihren Austausch mit der Kirchengemeinde Stellenberg in Südafrika gewählt haben. Bei diesem Thema kann Jugendsozialarbeit sehr wichtige Impulse mitgeben.
Viele Facetten von Armut, sozialer Ausgrenzung und die alltäglichen Herausforderungen armer Menschen sind thematische Schwerpunkte der ejsa Bayern. Deshalb war es einfach, im Jugendwerk FFB Fuß zu fassen. Seit Juni 2018 wirkt dort die erste „Satellitenstelle“ der gesellschaftspolitischen Jugendbildung durch Beratung und Begleitung. Ziel ist die Öffnung der Kirche vor Ort für alle jungen Menschen und das Überwinden von Barrieren, die das Mitmachen erschweren.
Kinder- und Jugendarmut gibt es unbestritten in Südafrika! Ebenso natürlich auch in Bayern, auch wenn sich hier die Formen und Themen der Armut unterscheiden.
Eindrücke in Südafrika hatten die zwölf Jugendleiter*innen bereits um Ostern 2018 kennen lernen dürfen. Dort haben sie einzigartige soziale Projekte erleben können, die zusammen mit den Menschen vor Ort Hoffnung und Chancen für die Zukunft einer verloren geglaubten Generation wachsen lassen. Sie haben bei den Projekten mit angepackt und es wurde viel diskutiert über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit Armut, aber auch in der praktischen christlichen Jugendarbeit.
Zurück in der Heimat haben die Jugendlichen sich in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt und auf vier Ziele zur Weiterarbeit geeinigt:
- Absenken der Hürden zur Mitarbeit innerhalb der Evangelischen Jugend im Dekanat Fürstenfeldbruck
- Einrichtung eines möglichen Volunteerplatzes
- Planung des Gegenbesuchs in FFB
- Entwicklung eines Spiels zur Sensibilisierung für das Thema Armut für Jugend- & Erwachsenengruppen
Die ejsa Bayern stand beratend und organisierend zur Seite und hat ihr Knowhow und ihr Netzwerk eingebracht. Ein Jahr und viele (wirklich sehr viele) Planungssitzungen später stieg unsere südafrikanische Partnergruppe am 21.03.2019 aus dem Flugzeug und wurde mit Musik der Blaskapelle Planegg und großem Hallo begrüßt. Das Programm der nächsten drei Wochen war durchaus anspruchsvoll, denn es gab und gibt einfach so viele Aspekte von Armut und Hilfen dagegen zu entdecken. Und Bayern wollte auch gezeigt werden …
Stichworte aus dem Programm: kirchlicher allg. Sozialdienst, Caritas Brucker Fenster, BISS Stadtführung, Stadtwerkeprojekt, Allgäu, Herzogsägmühle, Migrationsberatung der AWO, Giesinger Diakon, Giesinger Bräu, Schnee, Taizé, Landesbischof Bedford-Strohm, Landtag, Prof. Dr. Anselm, die Tafeln, Engagement in Andechs und St. Bonifaz …
Nach vielen berührenden, herzlichen und auch erschreckenden Momenten ist der Besuch wieder abgereist. Was bleibt? Die Jugendlichen im Dekanat sind als Gruppe PANGEA – Partner gegen Armut – weiter engagiert und wollen aktiv bleiben. Das entwickelte Planspiel wandert bereits, gefördert durch die Stiftung ejb, erfolgreich durch Bayern. Der AK Offenheit tagt weiter und entwickelt Strategien, wie die EJ offener werden kann, und der AK Volunteer versucht, eine Freiwilligendienststelle einzurichten. Die ejsa bleibt weiter dran und wirkt hier weiter.