Struktur

Faire Chancen für einen Platz im Leben – mit Leidenschaft und menschenfreundlich

„Den Geist spüren“

Evangelische Jugendsozialarbeit ist in allen ihren derzeitigen Erscheinungsformen kirchliche Lebensäußerung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Eine Kirche, die Kinder tauft und Jugendliche konfirmiert, hat sich in besonderer Weise verpflichtet, Anwältin für die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen in Kirche und Gesellschaft zu sein. Durch die Evangelische Jugendsozialarbeit wird Kirche im praktischen Tun und Eintreten für die jungen Menschen deutlich und greifbar.
Sie ist damit auch unverzichtbarer Bestandteil des Profils der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, und verbindet in eigenständiger Erfüllung ihres Auftrags Diakonie und Evangelische Jugendarbeit.

„Visionen für ein besseres Miteinander“

Wir treten ein für junge Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Nationalität und Geschlecht. Das Ziel ist die Verwirklichung einer würdevollen Teilhabe in der Gesellschaft, insbesondere für die jungen Menschen, deren Chancen aufgrund individueller und/oder sozialer Benachteiligungen verstellt sind. Dieser Auftrag entspricht dem biblischen Gebot, das die Gottes- und Nächstenliebe untrennbar miteinander verbindet.

„Handeln für eine bestimmte Zielgruppe“

Damit verwirklichen wir auch die Vorgabe des § 13 SGB VIII: „Die Förderung der sozialen und beruflichen Integration junger Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind.“ Diesen gesellschaftspolitischen Anspruch gilt es ständig einzufordern und zu verwirklichen.
„Kontinuität und Verlässlichkeit“
Ein vorrangiges Anliegen unseres Wirkens ist es, die Jugendsozialarbeit als Regelangebot staatlicher und kirchlicher Jugendhilfe zu verankern. Als verlässlicher Partner unserer Träger und Einrichtungen leisten wir:

  • Kontinuierliche Professionalisierung, Weiterentwicklung und Anpassung des Angebotes der einzelnen Arbeitsfelder an den gesellschaftlichen Bedarf.
  • Sowie entsprechende fachliche Qualifizierung und Weiterbildung der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wir unterstützen die Bündelung der Fachkompetenz auf örtlicher und überregionalen Ebene, um ein jugendpolitisch überzeugendes und qualifiziertes Profil von Jugendsozialarbeit im evangelischen Trägerbereich zu verankern und kontinuierlich fortzuschreiben.

„Chancen eröffnen – an Zukunft arbeiten“

Handlungsleitend ist für uns die Grundidee der Hilfe zur Selbsthilfe in dem Sinne, einerseits die nötige Unterstützung zu leisten, sie andererseits aber auch darauf zu beschränken. Dies geschieht im Vertrauen auf die selbstbestimmte Entscheidungs- und Gestaltungsfähigkeit der jungen Menschen.

 

 

 

1947 bis heute - Die ejsa und ihre Arbeitsfelder

1947
Gründung des gemeinnützigen Vereins Aufbauwerk Junger Christen (Evang. Sozialwerk e.V.)

Zweck: “Evangelische männliche und weibliche Jugendliche auf der Grundlage freiwilliger Verpflichtung in christlicher Lebensgemeinschaft zusammenzuschließen und sie in praktische Arbeit zu stellen, sowie derartige Bestrebungen anzustellen und zu fördern.”

Träger: Innere Mission Landesverband, Landesjugendpfarramt

1954
Erweiterung des Vereinszwecks:
Behebung der Berufsnot Jugendlicher
Anregung, Planung und Bereitstellung von Jugendwohnheimen sowie Lehr- und Ausbildungsstellen
Übernahme von Trägerschaften von Jugendwohnheimen, Kooperation mit Verbänden der Wohlfahrtspflege und der evang. Jugendarbeit

Arbeitsbereich Freiwilliges soziales/diakonisches Jahr:
Großer Personalmangel in sozialen und pflegerischen Einrichtungen
Aufruf des Rektors von Neuendettelsau an die Jugend, ein Jahr ihres Lebens für andere Menschen zur Verfügung zu stellen

1960
Neuer Vereinsname: Evangelische Jugendsozialarbeit Landesverband Bayern e.V.

Arbeitsbereich EIBA – Industriejugend und Berufsschülerarbeit (heute GPJ-Gesellschaftspolitische Jugendbildung)

1960 wird die “Industriejugend und Berufsschülerarbeit in der evang. -Luth. Kirche in Bayern” (EIBA) als eine besondere Aktion Evangelischer Jugendarbeit in Bayern gegründet. Finanziellen “Backround” bildet der Titel “Politische Bildung der nicht organisierten Jugend” des Bundesjugendplans.

1961
Weitere Arbeitsgebiete kommen hinzu:
Evangelische Industriejugend- und Berufsschülerarbeit, hervorgegangen aus dem Jugendarbeiterinnendienst
Über dem Bundesjugendplan Aufbau des Arbeitsgebietes politische Bildung außerhalb der Jugendverbände
Soziale und kulturelle Betreuung ausländischer Arbeitnehmer und in der Folge deren Familien – insbesondere griechischer Arbeitnehmer
Beginn einer intensiven ökumenischen Beziehung zur orthodoxen Kirche in Griechenland

Freiwilliges soziales/diakonisches Jahr:
Das Gesetz zur Förderung eines freiwilligen, sozialen Jahres wird vom Bundestag verabschiedet.

1965
Arbeitsbereich Migrationsarbeit:
Einrichtung von Lern- und Spielgruppen in Kirchengemeinden

1970
Initiierung von Hausaufgabenhilfen
Studienreisen
Angebote der offenen Jugend(sozial)arbeit
Projekte

1972
Übernahme des Arbeitsfeldes:
Freiwilliges Soziales Jahr/Diakonisches Jahr

Übernahme des Arbeitsgebietes:
Offene Behindertenarbeit, hervorgegangen aus der Evang. Jugend und bisher dem Evang. Jugendwerk angegliedert

Die Klammerfunktion der Evang. Jugendsozialarbeit zwischen dem Diakonischen Werk einerseits und der Evang. Jugend andererseits wird zunehmend deutlich. Die EJSA nimmt stellvertretend gesellschaftspolitische Verantwortung wahr.

Arbeitsbereich Migrationsarbeit

1974
Anstellung des ersten Landesreferenten für ausländische Kinder- und Jugendliche

Unter dem Druck der zunehmenden Jugendarbeitslosigkeit Gründung verschiedener Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche und Erweiterung der in der Satzung festgelegten Arbeitsfelder: Projekte und Maßnahmen gegen die Folgen der Jugendarbeitslosigkeit

1975
Arbeitsbereich Berufsbezogene Jugendhilfe:
Gründung der ersten Jugendwerkstatt für arbeitslose Jugendliche in Augsburg

1983
Arbeitsbereich Berufsbezogene Jugendhilfe:
Vorläufiger Höhepunkt der Jugendarbeitslosigkeit und verstärkter Ausbau der Beschäftigungsangebote
Durch ständige Qualifizierende des Angebotes Stabilisierung der Integrationserfolge auf hohem Niveau und verstärkte Schaffung von Ausbildungsplätzen

Festakt zum 50-jährigen Bestehen der EJSA

2000
Arbeitsbereich Schulbezogene Jugendsozialarbeit:
Die Schulbezogene Jugendsozialarbeit etabliert sich zunehmend als weiteres Arbeitsfeld der EJSA.

2007                             
60jähriges Jubiläum der EJSA Bayern mit einer Fahrradtour durch Bayern und Festveranstaltungen vor Ort unter dem Motto "60 Jahre fest im Sattel”

2009
Abgabe der Arbeitsbereiche FSJ und OBA an das Diakonische Werk Bayern und das Amt für Jugendarbeit

Konzentration auf die Kernaufgaben der Evangelischen Jugendsozialarbeit

Etablierung einer Geschäftsstelle der LAG Jugendsozialarbeit Bayern bei der ejsa mit dem Schwerpunkt Projektberatung für die AJS

2011
Die LAG JSA startet, gefördert vom Bayerischen Umweltministerium, mit dem Projekt Umweltbildung und Jugendsozialarbeit und kann dadurch etwa 12 Mikroprojekte fördern.

2013
Die Grundsätze für die Berufsbezogene Jugendhilfe (BBJH) werden völlig überarbeitet und erscheinen als Broschüre.

2014
Erste Konzeptideen für das Projekt „Ausbildung hoch drei – Kompetenzzentrum assistierte Ausbildung“ entstehen und werden zum Jahreswechsel mit dem Projektpartner ejsa-Rothenburg umgesetzt.

2015
Schaffung eines eigenen Landesreferats für Schulbezogene Jugendsozialarbeit (SJS); gleichzeitig Wiederaufstockung des Landesreferats Migrationsbezogene Jugendsozialarbeit (MJS)

Schaffung einer eigenen Geschäftsstelle mit separater Geschäftsführung für die LAG JSA (Projektförderung durch das StMAS)

2016
Übernahme der „Netzwerkstelle für gesellschaftspolitische Jugendbildung“ (GPJ) und Schaffung eines eigenen Landesreferats mit einer Vollzeitstelle

Start des Projekts „Brückenbauer“ – soziale und berufliche Integration für junge Geflüchtete

2017
Übernahme des Umwelt-/BNE-Projekts von der LAG JSA Bayern für 4 Jahre

Fest zum 70jährigen Bestehen der EJSA am 21.07.2017 in München

Die „Grundsätze für die Schulbezogene Jugendsozialarbeit“ (SJS) werden erarbeitet und erscheinen als Broschüre.

2018
Gründung und Arbeitsaufnahme der „Evangelischen Stiftung Jugendsozialarbeit Bayern“ auf der Grundlage einer vom Landeskirchenamt übertragenen Erbschaft zugunsten armer Kinder und Jugendlicher

2019
Die Broschüre „Bildung für nachhaltige Entwicklung trifft Jugendsozialarbeit“ erscheint im Rahmen des 2017 von der LAG JSA übernommenen Projekts.

Die ejsa mischt sich mit „Qualitätsbausteinen für Ganztagsangebote an Schulen“ in die Diskussion um den Ganztag ein.

2020
Zum zweiten Mal erscheint ein „Bericht der Geschäftsstelle der ejsa“ in gedruckter Form zur ersten virtuellen Mitgliederversammlung im ersten Pandemiejahr.

Das Projekt „Digitalisierung in der Jugendsozialarbeit“ startet mit einem ESF-geförderten Fortbildungsprojekt (bis Ende 2021) und einer landeskirchlich geförderten „Digitalisierungsoffensive“ zum Ausbau der EDV-Infrastruktur der ejsa. Das Projekt erweist sich für die ejsa als ein Segen, gelingt es doch, die Arbeit der ejsa auch unter Pandemiebeschränkungen voll aufrecht und zugänglich zu erhalten.

2021
Das BNE-Projekt unter dem Dach der ejsa Bayern geht in eine neue auf zwei Jahre angelegte Runde mit neuen Schwerpunkten im Bereich der Digitalisierung.

Nach drei Jahren liegt eine erste Bilanz der Satellitenstelle im Dekanat Fürstenfeldbruck vor, bei der unter dem Dach der gesellschaftspolitischen Jugendbildung Themen der ejsa und Zielgruppen der Jugendsozialarbeit enger an die Dekanatsjugendarbeit angegliedert werden sollten. Dies führt zu Interesse seitens der ejb, diese Ergebnisse auch an anderen Standorten und in die evangelische Jugendarbeit insgesamt stärker zu integrieren.

2022
Im europäischen „Jahr der Jugend“ begeht die ejsa Bayern ihr 75-jähriges Jubiläum. Dazu stellt sie sich an Pfingsten beim Kirchentag auf dem Hesselberg ihren kirchlichen Wurzeln und präsentiert sich im Dezember bei der ConSozial in ihrem diakonischen Umfeld. Am 30. Juni findet in der Jugendkirche LUX in Nürnberg eine große Jubiläumsveranstaltung statt mit breiter Beteiligung von Menschen aller Altersstufen aus den Arbeitsfeldern der ejsa Bayern.

Im Jubiläumsjahr wurde die Geschichte der ejsa Bayern in sieben Epochen zusammengefasst.
Sieben Epochen der ejsa Bayern