Auch 2022 konnte die gesellschaftspolitische Jugendbildung der ejsa Bayern wieder eine Städtefahrt anbieten. Mitte Juli fanden sich interessierte Mittelschüler*innen aus Hof in München ein, um zusammen mit dem Team der gesellschaftspolitischen Jugendbildung die bayerische Landeshauptstadt zu erkunden.
Die Erben des Nationalsozialismus in München und Umgebung standen am ersten Seminartag im Fokus. Neben dem Besuch der KZ Gedenkstätte in Dachau wurden Orte in der Innenstadt besucht, die unmittelbar mit dem NS-Regime in Verbindung gebracht werden.
Ein weiteres Thema war der Wandel der Erinnerungskultur, sowohl auf dem Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau als auch in der Münchener Innenstadt. Mit den Mittelschüler*innen wurden verschiedene Aspekte des Umgangs zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus analysiert und diskutiert.
Der zweite Seminartag beschäftigte sich mit den aktuellen Ausprägungen des Antisemitismus. Dabei erörterten die Teilnehmenden verschiedene Formen von Antisemitismus und diskutierten insbesondere über Verschwörungsmythen und israelbezogenen Antisemitismus. Der inhaltliche Abschluss stellt dabei eine Einheit zu Antisemitismus im Deutsch-Rap dar. Hier wurde einzelne Rap-Passagen analysiert und auf verschwörungsideologische und antisemitische Inhalte geprüft. Ziel dabei war es, die Alltäglichkeit von Antisemitismus in deren Lebenswelt aufzuzeigen und das Decodieren antisemitischer Aussagen zu fördern.
Da das sehr breite und vielschichte Thema Antisemitismus in zwei Seminartagen nicht in aller Ausgiebigkeit und Tiefe behandelt werden kann, ist im Herbst 2022 ein nachgelagerter thematischer Workshop in Planung. Dieser wird in Absprache mit den Jugendlichen zusammen konzipiert und vor Ort in Hof durchgeführt.