Zentrale Fragen des Arbeitsfeldes bewegten die rund 40 Handwerker*innen, Pädagog*innen und Leitungen aus Jugendwerkstätten und anderen Einrichtungen der Berufsbezogenen Jugendhilfe während der BBJH-Fachtagung vom 15. – 17.02.2022. Wie der Titel verspricht, ging es um ein Tuning, also um Modifikationen, um die Leistungsfähigkeit des Arbeitsfeldes weiterzuentwickeln.
Seit 2020 wurde in einem partizipativen Prozess diskutiert, wie die pädagogische Grundlage der Berufsbezogenen Jugendhilfe weiterentwickelt werden soll. Das Konzept „Neue Autorität“ nach Haim Omer wurde diskutiert; die Grundhaltung der Gewaltfreiheit und die Überzeugung, dass der junge Mensch den eigenen Prozess steuert, fanden eine starke Resonanz. Auch die Prinzipien der Jugendhilfe – Wunsch- und Wahlrecht, Freiwilligkeit, Partizipation, Inklusion und die Freiheit von Straf- und Zwangsmaßnahmen – wurden neu entdeckt: Die Berufsgruppenkonferenzen setzten sich damit auseinander; in den Einrichtungen wurde mit jungen Menschen darüber gesprochen.
Im Rahmen der Fachtagung wurden diese Fäden gebündelt und münden bald in eine Neuauflage der BBJH-Grundsätze. Im Rahmen der Fachtagung wurden ebenfalls die Weichen für Erstellung von Schutzkonzepten zur Prävention von und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt gestellt. Wichtige Impulse setzte Professorin Dr. Anja Henningsen von der Hochschule Kiel, die für eine partizipative Entwicklung von Schutzkonzepten plädiert.
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