Beteiligung wird in der Jugendwerkstatt Regensburg großgeschrieben

In der Jugendwerkstatt Regensburg entsteht eine lebendige Beteiligungskultur, die die Mitgestaltung in der Ausbildung und des Ausbildungsortes fördert. In den vergangenen Monaten haben sich sowohl die jungen Menschen, die in der Jugendwerkstatt Regensburg beschäftigt sind, als auch das Team aus Ausbilder*innen und Pädagog*innen mit der Frage auseinandergesetzt, auf welchen Wegen sich alle mit ihren Wünschen, Bedarfen und Vorstellungen einbringen können. Im Rahmen des Pilotprojekts der gesellschaftspolitischen Jugendbildung in Regensburg unterstützt Jessica Schleinkofer bei der Planung und Durchführung der einzelnen Schritte.

Als Auftakt startete die Jugendwerkstatt mit einem Worldcafé, bei dem die Jugendlichen eingeladen waren, ihre Vorstellungen und Wünsche bezüglich ihrer Ausbildung zu teilen und Ideen zu spinnen, wie sie sich gerne einbringen würden. In einer offenen und einladenden Atmosphäre kamen sie zusammen, um über Beteiligungsmöglichkeiten zu diskutieren. Zunächst war die Stimmung verhalten, doch schon bald fand intensiver Austausch statt. Die Meinungen waren ganz unterschiedlich und die Ideen, die zusammen kamen, ganz vielfältig. Um den Schritt von der Theorie in die Praxis zu schaffen, war ein junger Mensch eingeladen, der aktuell eine Ausbildung in der Jungen Arbeit in München macht. Dort ist man bereits erprobt, was Beteiligung angeht, und so konnte sich die Jugendwerkstatt Regensburg noch tolle Inspiration von einem anderen Ausbildungsort holen.

Durch diesen offenen Dialog entstanden nicht nur wertvolle Erkenntnisse, sondern auch konkrete Maßnahmen. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir ein Azubiforum ins Leben gerufen. Aus allen vier Gewerken haben sich junge Menschen bereit erklärt, die Belange ihrer Mit-Auszubildenden zu sammeln und im Forum einzubringen. Die Gruppe trifft sich ein- bis zweimal pro Monat und legt ein geeignetes Vorgehen und die Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten wollen, fest. Dort werden nochmal die gesammelten Themen unter die Lupe genommen, zusammengefasst und gute Lösungsideen entwickelt, die auf ihren Interessen und Bedürfnissen basieren. Von beruflichen Weiterbildungen bis hin zu kreativen Projekten – die Bandbreite ist vielfältig. Dieses Vorgehen fördert nicht nur das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb unserer Gemeinschaft, sondern stärkt auch die individuelle Entwicklung eines jeden Jugendlichen. Sie erproben sich dabei, unterschiedliche Perspektiven wahrzunehmen und zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen. Sie erleben eine offene und wertschätzende Diskussionskultur und bringen ihre Punkte souverän vor. Der Austausch mit dem Geschäftsführungs- und Ausbildungsteam ist ein wesentlicher Bestandteil.

Es ist toll zu erleben, wie engagiert und zuverlässig alle mitmachen und mitdiskutieren. Das Projekt macht nicht nur die Stimmen der jungen Menschen hörbar, sondern integriert auch ihre kreativen Ideen und Visionen in die Gestaltung ihrer Ausbildung und damit ihrer Zukunft. Nach der Anfangszeit, in der sich die Vorgehensweise und die Strukturen etablieren, soll eine gelebte Beteiligungskultur bestehen, in der sich alle gehört und wertgeschätzt fühlen.