Viele heimische Vogelarten sind bedroht, denn geeignete Lebensräume verschwinden aus dem Landschaftsbild und damit auch die dringend benötigten Nistmöglichkeiten. Auch in den Städten gibt es wenig Raum für Vögel. Helfen können künstliche Nisthilfen. Rund zwanzig engagierte junge Menschen, die in der Jugendwerkstatt Diakonie Nürnberg-Erlangen beschäftigt sind, haben in Zusammenarbeit mit dem Walderlebniszentrum Tennenlohe Reihenhäuser – sogenannte Nisthilfen – für Spatzen gebaut und im Stadtgebiet an mehreren Orten angebracht. Diese Vögel sind Fassadenbrüter und finden besonders bei modern geplanten Gebäuden wenige Nischen, in die sie sich zurückziehen können. Gut, dass die Jugendwerkstatt mit Unterstützung des Vereins zur Natur- und Umweltbildung e.V. sowie weiteren Akteur*innen der Stadt Erlangen und des LBV Erlangen da helfen kann!
Im Rahmen des Projektes entstanden „Spatzenkolonien“ in verschiedenen Ausführungen und wurden in interessierten sozialen Einrichtungen ausgebracht. Das Projekt richtete sich an Jugendliche zwischen 17 und 27 Jahren in Maßnahmen der berufsbezogenen Jugendhilfe und wurde als qualifizierende Maßnahme durchgeführt. Die Jugendlichen waren gefordert bei der genauen Planung, der handwerklichen Umsetzung, dem Ausbringen der Maßarbeiten. Durch das Ausbringen der Nisthilfen wird nachhaltig eine Verbesserung für bedrohte Vogelarten in Deutschland erzielt. Doch auch die jungen Menschen profitierten von dem Projekt. Notwendige Informationen und Einblick in die Komplexität diverser Zusammenhänge zwischen menschlichen Handlungsweisen und dem damit verbundenen Eingriff in Lebensräume von Tieren wurden in verschiedenen Workshops erarbeitet. Durch das öffentlichkeitswirksame Ausbringen der Spatzenkolonien erfolgt nachweislich eine Sensibilisierung der Mitmenschen und Handlungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Das ganz praktische Tun, das Arbeiten mit den Kooperationspartnern zu Themen einer nachhaltigen Lebensführung und auch das Kennenlernen neuer Handlungsmöglichkeiten und Kompetenzen sind wertvolle Erfahrungen. Was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei noch lernten: über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken, sich gemeinsam für schutzbedürftige Lebewesen einsetzen, an den handwerklichen Fertigkeiten feilen, planerisch und gestalterisch aktiv werden oder sich neues Wissen aneignen sind für den Einstieg ins Berufsleben und darüber hinaus wertvolle Lernerfolge sind Erfahrungen.
Das Projekt ist Teil des bayerischen Kooperationsprojektes „Jugendsozialarbeit – mit Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Zukunft“ zwischen der ejsa Bayern und dem bayerischen Umweltministerium. Durch diese Förderung können Einrichtungen der Jugendsozialarbeit ihre eigenen Projektideen rund um das Thema Nachhaltigkeit umsetzen. Partner aus dem Bereich der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung sind dabei wichtige Unterstützer. Auch die Geschäftsstelle der ejsa Bayern selbst ist mittlerweile stolze Besitzerin eines Vogelhäuschens für Fassadenbrüter und bietet damit nicht nur Schutz und Unterstützung für junge Menschen sondern auch einen warmen Platz für künftige Spatzengenerationen.
Diese Erfolgsgeschichte steht stellvertretend für alle bereits durchgeführten Projekte, die durch das Förderprogramm finanziert werden konnten. Sollten Sie auch Interesse an einer Förderung haben, melden Sie sich gerne bei der Projektkoordinatorin. Sie können sich für das kommende Förderjahr bewerben. Alle Informationen dazu finden Sie unter https://ejsa-bayern.de/projekte/nachhaltigkeitsprojekt/