„Digitalisiertes Lernen ist mehr als technische Ausstattung und WLAN“

Mit Mund-Nasen-Schutz und hinter der Plexiglasscheibe: Marliese Mische (rechts) berät einen Klienten im Jugendmigrationsdienst.
Foto: DWA/Dannowski

Fachgespräch des Jugendmigrationsdienstes mit Augsburgs zweiter Bürgermeisterin Martina Wild und Sozialreferenten Martin Schenkelberg

Mit jungen betroffenen Menschen reden, die Probleme benennen und gemeinsam nach Lösungen suchen … Das wurde möglich beim Online-Fachgespräch zum Thema „Digitalisierung und Bildung“ der Mitarbeitenden des Jugendmigrationsdienstes (JMD) und der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) mit Bürgermeisterin Martina Wild und Sozialreferenten Martin Schenkelberg am 11. Februar in Augsburg.

Das Thema Digitalisierung überfordere die Klient*innen des JMD komplett. Hinzu komme bei den Schüler*innen, die in Unterkünften leben, dass es dort nicht immer eine verlässliche Internetverbindung gibt, sich mehrere Geschwister ein mobiles Endgerät teilen müssen oder konzentriertes Lernen nicht möglich ist, wenn mehrere Kinder gleichzeitig an einem Tisch an Videokonferenzen teilnehmen. Dies wurde deutlich, als drei junge Menschen von ihren Erfahrungen mit Online-Lernen zu Beginn des Gesprächs berichteten.

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auch dem digitalen – das wünschen sich die Berater*innen des Diakonischen Werkes Augsburg für ihre Klient*innen. Hier lägen Wunsch und Wirklichkeit oft weit auseinander, wenn es um Digitalisierung geht. Das liege nicht nur an der mangelnden technischen Ausstattung, sondern auch an sprachlichen Barrieren oder fehlender Medienkompetenz, so dass Eltern ihren Kindern beim Lernen nicht helfen können.

JMD-Landesreferent Burkhardt Wagner der ejsa Bayern, der aus Sicht der Landesebene die Situation beleuchtete, war von dem Gesprächsformat begeistert. „Alle an einen Tisch. Das ist ein guter Auftakt für weitere Gespräche, in denen dann auch verstärkt nach Lösungen gesucht werden kann. Es ist toll, dass auch die jungen Menschen selbst für ihre Situation eintreten können und gehört werden und dass weitere Fachkräfte, die tagtäglich die Lernsituationen – insbesondere der benachteiligten – Schülerinnen und Schüler mitbekommen, zu Wort kommen.“

In Augsburg ist man da sehr pragmatisch und sucht gemeinsam nach Lösungen. „Ein gutes Beispiel, bei dem die Jugendmigrationsdienste gute Initiator*innen sind“, ist sich Burkhardt Wagner sicher. „Vorbildhaft!“

Die Pressemitteilung des Diakonischen Werkes Augsburg lesen Sie hier.