Fachkonferenz der evangelischen Jugendmigrationsdienste in Bayern

Am 3. Juli 2024 fand die jährliche eintägige Fachkonferenz der evangelischen Jugendmigrationsdienste (JMD) in Bayern in Nürnberg statt, um über die Situation an ihren Standorten zu berichten und sich über aktuelle Entwicklungen, Fragen und Bedarfe aus der Beratungspraxis auszutauschen.

Erstmals in ihrer neuen Rolle als Landesreferentin informierte Jessica Schleinkofer über aktuelle Themen und geplante Veranstaltungen der ejsa Bayern. Die beiden Sonderprojekte „Brückenbauer“ und „Chancen Plus“ wurden vorgestellt, die wertvolle Unterstützung für junge Menschen mit Migrationshintergrund bieten. Michael Stiegler vom Diakonischen Werk Bayern ergänzte die Ausführungen mit weiteren Informationen und Berichten, was die Entwicklung der migrationsbezogenen Jugendsozialarbeit in Bayern angeht.
Uwe Grallath stellte sich in seiner seit April übernommenen Rolle als Bundestutor für die Jugendmigrationsdienste vor und gab Einblicke in die Arbeit der BAG EJSA, die Bedeutung von Lobbyarbeit und aktuelle Haushaltsfragen. Im Anschluss stellte Judith Jünger die aktuelle Lobbyaktion #jmdbefluegeln der BAG EJSA vor.

Am Nachmittag gab es Blitzlichter und einen Erfahrungsaustausch, bei dem die Teilnehmenden von Highlights und über aktuelle Herausforderungen in ihrer Beratungspraxis berichteten. Es wurde deutlich, dass politische Lobbyarbeit, der Umgang mit Rechtsruck und rassistischen Haltungen eine besondere Herausforderung darstellen. Auch im täglichen Bedarf wurden einige Hürden benannt: finanzielle Probleme und Existenzsicherung, medizinische Versorgung, Wohnungssuche, Bezahlkarte, Anerkennung von Zeugnissen, fortschreitende Digitalisierung der Ämter… Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der mentalen und psychosozialen Gesundheit der jungen Menschen als Folge des gesellschaftlichen Klimas, der Angst vor Abschiebung, erlebter Perspektivlosigkeit und prekären Lebensverhältnissen.

Insbesondere für neue Fachkräfte sind die Fachtage ein wertvoller Einblick in die Beratungspraxis und bot Gelegenheit zum Austausch zu aktuellen Entwicklungen im Migrationsbereich. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte leben oft in großer Not.

Die Fachkonferenz der evangelischen Jugendmigrationsdienste in Bayern bot eine wertvolle Plattform für Austausch und Vernetzung und setzte wichtige Impulse für die zukünftige Arbeit. Aus den Ergebnissen des Fachtags wurde deutlich, wie wichtig die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung der Angebote ist, um die richtige Unterstützung anbieten zu können.

Wir danken allen Teilnehmenden und Referenten für ihr Beiträge und den konstruktiven Austausch.