Förderprogramm

Ziele des Fördervorhabens

Jugendsozialarbeit kümmert sich um junge Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, die von unterschiedlichen Formen von Benachteiligung betroffen sind. Die Frage nach einer lebenswerten Zukunft als Kernthema von BNE beinhaltet nicht nur Aspekte ökologischer Problemlagen. Sie impliziert auch Themen wie soziale Gerechtigkeit und die Frage nach der Art und Weise, in der wir als Gemeinschaft – im analogen wie im digitalen Raum – zusammenleben und wirtschaften wollen und welche Kompetenzen dazu nötig sind.

Entsprechend setzt sich dieses Förderprogramm zum Ziel, junge Menschen sowohl in ihren Gestaltungskompetenzen im Sinn einer BNE als auch in ihrem Handeln als Teil einer demokratischen Gesellschaft zu bestärken.

Themen einer nachhaltigen Lebensführung sind dabei eine wichtige Botschaft genauso wie die verantwortungsvolle Mitgestaltung von gesellschaftlichen Prozessen. Werte wie Solidarität, Empathie, Freiheit, Demokratie, Gemeinschaft oder dem Zugang zu Ressourcen wie Lebensmitteln und der physischen sowie emotionalen Gesundheit sind Aspekte, die in beiden Bildungsbereichen – Jugendsozialarbeit und BNE – eine zentrale Rolle spielen und auf ein zukunftsorientiertes, tolerantes und rücksichtsvolles Zusammenleben abzielen

Durch das Fördervorhaben sollen insbesondere sozial benachteiligten junge Menschen für die Ziele einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sensibilisiert bei der sozialen Integration in ihrem individuellen und gesellschaftlichen Umfeld unterstützt werden. Aktionen in ihrer direkten Lebenswelt sollen sie dabei zu unterstützen, Kompetenzen zu erwerben, um sich an politischen und gesellschaftlichen Prozessen beteiligen zu können.

Maßgebend soll bei der Ausgestaltung der Projekte die Verschränkung von Nachhaltigkeit und gesellschaftspolitischer Bildung durch Partizipation an sozialen Prozessen im digitalen und analogen Lebensumfeld der Zielgruppe.

Durchführung lokaler Einzelprojekte in Bayern

Pro Jahr sollen bis zu 12 alltagsbezogene und praxisorientierte Einzelprojekte in Einrichtungen der Jugendsozialarbeit in Kooperation mit Akteur*innen aus dem Bereich Umweltbildung/BNE in ganz Bayern mit folgenden Zielen umgesetzt werden:

  • Aktivierung und Ausbildung von Handlungskompetenzen
  • Umsetzung in der digitalen und analogen Lebenswelt der Teilnehmenden
  • Erfahren von Teilhabe/ Partizipation durch die Umsetzung eigener Ideen
  • Reflektion eigener Werte und Verhaltensmuster sowie Formen des Zusammenlebens in der Gemeinschaft
  • Nutzung kreativer Zugänge, digitaler Bildungsansätze und innovativer Formate

Dadurch sollen junge Menschen nachhaltige Handlungsoptionen in ihrem Lebensumfeld erarbeiten und durchführen.

Fortbildungsangebote für Fachkräfte und Multiplikator*innen

Begleitend werden digitale Fortbildungs- und Austauschformate für die beteiligten Fachkräfte der Jugendsozialarbeit und Umweltbildung/BNE angeboten. Bei den Fortbildungen werden unterschiedliche Themenschwerpunkte aus den Bereichen BNE und JSA thematisiert und die Erfahrungen aus den vergangenen Fördervorhaben weitergegeben. So sollen gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen im Kontext einer BNE diskutiert und innova-tive sowie digitale Bildungsangebote für Teilnehmende und Fachkräfte vorgestellt werden.

Zielgruppen

Das Förderprogramm richtet sich an alle Einrichtungen der Jugendsozialarbeit, die junge Menschen in herausfordernden Lebenssituationen unterstützen. Zentraler Bestandteil des Konzepts ist die Zusammenarbeit mit Akteur*innen und Partner*innen der Umweltbildung/BNE. Dazu zählen Fachkräfte der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung, die in Behörden, Umweltstationen, bei Vereinen und Verbänden sowie auf selbstständiger Basis Wissen im Sinn einer BNE weitergeben.
Die Zielgruppe der JSA – sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen mit erhöhtem sozialpädagogischen Förderbedarf zwischen 12 und 27 Jahren sollen von den Projekten profitieren. Sie sind aufgrund ihres familiären oder sozialen Umfelds, ihrer ethnischen oder kultu-rellen Herkunft oder ihrer ökonomischen Situation von individuellen Beeinträchtigungen oder so-zialer Benachteiligung betroffen.

Koordinierungsstelle – Projektbegleitung und Abwicklung
Die begleitende Koordinationsarbeit ist als zentraler Anlaufpunkt für alle Beteiligten und übernimmt verschiedene Aufgaben wie die fachliche und inhaltliche Beratung zum Förderverfahren, die Begleitung der bewilligten Projekte und Austauschmöglichkeiten zwischen den geförderten Projekten.

Projektideen
Die besten Projektideen entstehen zusammen mit möglichst allen beteiligten Personen. Vielleicht gibt es schon lange Themen, die immer wieder auftauchen oder Sie haben in Ihrer Einrichtung Lust, etwas Neues auszuprobieren oder die jungen Menschen, die Sie begleiten haben ganz eigene Vorstellungen…

Sie finden Anreize und Ideen bei den Beschreibungen der bereits abgeschlossenen Projekten unter https://ejsa-bayern.de/projekte/nachhaltigkeitsprojekt/bne-trifft-jsa-2017-2020/ .

Ansätze wie echte und verantwortungsvolle Naturerfahrung sind erprobt und funktionieren gut. Auch bei innovativen Formaten werden komplexe Zusammenhänge wie „virtuelles Wasser“ oder „Klimakreislauf“ oder „Biodiversität“ erarbeitet. Dabei entstehen spannende, kreative und ganz unterschiedliche Konzepte: Durch das praktische Arbeiten in einer Gartenwerkstatt werden Fragen nach Klima und Landwirtschaft, Gesundheit, Konsumverhalten oder finanziellen Ressourcen veranschaulicht. Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden erforscht und von Müll befreit. So werden Themen wie die Ressource Wasser oder das Ökosystem Wald thematisiert. In einer Fahrradwerkstatt werden gespendete Fahrräder von Schüler*innen wieder instandgesetzt und an soziale Einrichtungen weitergegeben. Die Themen Mobilität und Rohstoffe knüpfen ganz selbstverständlich daran an. Jugendliche werden zu Klimaschutz- und Energie-Expert*innen und können ihr Wissen weitergeben: Sie erstellen Erklärvideos, Actionbounds oder Ausstellungen, um Themen aufzuzeigen, die ihnen wichtig sind und um diese für andere erfahrbar zu machen.

Melden Sie sich gerne mit Ihrer Idee oder Frage bei der Koordinierungsstelle. Bei einem gemeinsamen Gespräch entsteht in der Regel immer etwas Neues.