Neues Modellprojekt „Jugendmigrationsdienste im Quartier (JMDiQ) startet in Ingolstadt
Die ejsa Bayern freut sich über den Zuschlag des bundesweiten Modellvorhabens „Jugendmigrationsdienste im Quartier“ an einem JMD-Standort in evangelischer Trägerschaft. In Ingolstadt kann ab Januar 2018 das neue Projekt starten. An bundesweit 16 Modellstandorten, die sich in soziale-Stadt-Quartieren befinden, wird erprobt, wie die Zielgruppe von jungen Menschen mit Migrationshintergrund (vom 12. bis zum 27. Lebensjahr) durch Beratung und Begleitung sowie durch jugendspezifische Mikroprojekte im Sozialraum gefördert werden können. Ziel ist es, das Zusammenleben im Quartier sowie die Aktivierung und Beteiligung der Zielgruppe und anderer BewohnerInnen im Quartier zu fördern.
Das Projekt wird von Juli 2017 bis Dezember 2021 durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Die Projekte werden ergänzend zu den Angeboten der Jugendmigrationsdienste und in Kooperation mit den örtlichen Projektträgern des Programms „Soziale Stadt“ durchgeführt.
Karoline Schwärzli-Bühler, Leiterin des Jugendmigrationsdienstes in Ingolstadt, freut sich sehr über den Zuschlag. „Endlich wird die vom JMD seit vielen Jahren bewährte quartiersbezogene Arbeit nun auch mit Personalstellen belohnt!“ Mit einem lachenden und weinenden Auge meint, Burkhardt Wagner, Landesreferent bei der ejsa Bayern: „Das ist ein erster, wenn auch recht zaghafter Schritt in die richtige Richtung!“ Er ist überzeugt: „Jugendmigrationsdienste direkt vor Ort in den Quartieren, dort, wo sowohl die „neu Zugewanderten“ als auch die „alt Eingesessenen“ wohnen, sind die JMD gut verortet. Denn im Quartier, im sozialen Nahraum läuft die soziale und gesellschaftliche Integration ab, …oder eben nicht. Nämlich immer dann nicht, wenn es in den Quartieren zu Konkurrenzen, Stigmatisierungen und Ausgrenzungen von sozialen Gruppen kommt. Die Jugendmigrationsdienste spielen für die jungen Migrantinnen und Migrantinnen eine entscheidende Rolle, aber auch für die Erhaltung des sozialen Friedens insgesamt.
Das Dilemma: „Es gibt viel zu wenige…!“ Dies betonte Wagner auch im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Nüsslein im Projekt Soziale Stadt am 5. Mai im Büro Soziale Stadt in Ichenhausen. Die Botschaft von Burkhardt Wagner in Richtung Berlin war eindeutig: „Herr Dr. Nüsslein, wir brauchen mehr von diesem sehr gut verorteten JMDiQ-Projekten, am besten langfristig, denn die Integration der jungen Menschen in Gesellschaft und ins Quartier ist die Zukunftsaufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte.“