Der neue Koalitionsvertrag ist da und enthält einiges für die schulischen Arbeitsbereiche der Jugendsozialarbeit: Die geplante Zusammenlegung von Bildung und Sozialem in einem Ministerium ist zu begrüßen. Die Erfahrungen aus der Planung und Durchführung des Startchancenprogramms zeigen, wie notwendig und ressourcenschonend hier die Planung aus einer Hand werden könnte. Kulturelle und politische Bildung für alle haben es in den Koalitionsvertrag geschafft, das Thema Bildungs- und Chancen(un)gleichheit dagegen nicht. Die digitale Lehrmittelfreiheit kann ein Baustein sein.
Das Festhalten am Ganztagsausbau ist notwendig. Dies gibt jetzt die notwendige Klarheit, mit aller planerischer Kraft vor Ort ein kind- und familiengerechtes Angebot zu gestalten. Die Planungen, die Angebote der Jugendarbeit hier mit einzubeziehen, auch rechtsanspruchserfüllend, machen ebenfalls Sinn. Deutlich zu kritisieren ist, dass der Rechtsanspruch lediglich perspektivisch mit einer Qualitätsentwicklung verbunden sein soll. Der Austausch der Träger mit den bayerischen Ministerien im April zeigte den Bedarf an grundständig ausreichender Höhe der Pauschalen und gleichzeitig die Notwendigkeit von Kooperationszeiten mit den schulischen Partner*innen und Eltern sowie den eigenen Kolleg*innen. Die Ziele, die Schulen, Eltern, Kinder und Jugendliche und Jugendhilfeträger mit dem schulischen Ganztag verbinden, sind mit niedrigen Qualitätsstandards nicht zu erreichen.
Das Startchancenprogramm soll ausgebaut werden. Hier kann in Bayern noch auf kaum Erfahrung zurückgegriffen werden. Die Schulen bekommen jetzt Unterstützung durch ein Onlineportal, auf dem sich Anbieter eintragen können. Als Teil der Jugendsozialarbeit in Bayern wünschen wir uns hier mehr Steuerung, um die bestehenden Angebote der Jugendsozialarbeit und der ganztägigen Bildung und Betreuung praxisnah mitzudenken.