Etwa 4000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler bundesweit stärken – das ist das Ziel des Startchancenprogramms. Eine Million junge Menschen soll erreicht werden. Besonders ist, dass das Programm eine Laufzeit von 10 Jahren hat, in deren Verlauf 20 Milliarden Euro investiert werden.
Als ejsa Bayern begrüßen wir diese Form der Umsetzung und ebenso die Verteilung nach einem Schlüssel, der Benachteiligungsfaktoren regional berücksichtigt. Die Träger der Jugendsozialarbeit sind mit ihren vorhandenen Angeboten z.B. in Berufsorientierung, ganztägiger Bildung und Schulsozialarbeit hierbei erfahrene Partner für Schulen vor Ort. Die Programmziele beinhalten viele Fördermöglichkeiten für soziale und persönliche Kompetenzen benachteiligter junger Menschen und die Programmdauer gibt auch die Chance, längerfristige Entwicklungen zu sehen und zu erheben. Ob wir aber in 10 Jahren tatsächlich Aussagen zu den Effekten der Angebote treffen können, bleibt abzuwarten. Bundesweit evaluiert wird die Zahl der der Kinder und Jugendlichen an den Startchancenschulen, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erworben haben. Diese Zahl soll halbiert werden.
Bund und Länder haben sich am 02.02.2024 abschließend zum Startchancenprogramm verständigt. Den Ländern bleibt eine Umsetzung im Schnelltempo, das Programm soll bereits zum 01.08.2024 starten. Die Kosten werden hälftig von Bund und Ländern getragen.
Folgende Ziele werden formuliert: Das Startchancenprogramm soll deutlich dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems in Deutschland nachhaltig zu verbessern, die Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu erhöhen und den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen an den Startchancenschulen, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erworben haben, soll halbiert werden. Daneben liegt der Fokus auf der Förderung von sozialen Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung sowie der Öffnung von Schulen in den Sozialraum und der Vernetzung der Bildungspartner vor Ort.
Das Startchancenprogramm beinhaltet dafür drei Programmsäulen:
- Säule I: (Bau-)Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung
- Säule II: Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Säule III: Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams
Die Vielfalt der Maßnahmen, die durch die Gelder ermöglicht werden, stellt sicherlich die ausgewählten Schulen in der Steuerung vor eine Herausforderung. Sie ermöglicht allerdings auch das passgenaue Angebot vor Ort sowie eine Bandbreite an Zugängen und Niedrigschwelligkeit, die wir als wichtig für die Zielgruppe benachteiligter junger Menschen erachten.
Fotos: © canva.com