Am 30.06.2021 richtete die ejsa Bayern wieder ihren jährlichen Fachtag für und mit Fachkräften und Einrichtungsleitungen aus. Im vergangenen Jahr, mitten in der herausfordernden Corona-Krise, befassten sich die Teilnehmenden mit dem Thema Digitalisierung und wie Jugendsozialarbeit von digitalen Formaten und Angeboten profitieren kann. Ziel ist es stets, besondere Herausforderung gut zu meistern und dabei bestmöglich für die jungen Menschen da zu sein, die an den Rand gedrängt wurden. Seither waren wir alle gefordert, mussten Höhen und Tiefen meistern, neue Wege gehen und kluge Entscheidungen treffen. Doch gerade in der Jugendsozialarbeit werden (digitale) Lösungen gefunden, Krisen bewältigt und Kompetenzen gewonnen – mit Stärke und Herzblut.
Und so stand der diesjährigen ejsa-Online-Fachtag unter dem Motto „Was trägt? Evangelische Jugendsozialarbeit in (Corona-) Krisenzeiten“. Besonders während herausfordernden Zeiten ist es notwendig, sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen und Quellen für Stärke und Widerstandskraft zu finden. Nach einführenden Worten der Geschäftsführers Klaus Umbach und des ersten Vorsitzenden Tobias Fritsche folgte ein Impulsvortrag von Sylvia Kéré Wellensiek, Beraterin, Trainerin und Autorin zum Thema Resilienz: „Stark für mich, stark für uns, stark für andere. Was trägt wirklich?“. Dabei wurde deutlich, es kommt auf die innere Haltung und Vertrauen in sich selbst und andere an, auf Gemeinschaft und Verbundenheit und die Bereitschaft, an der Herausforderung zu wachsen. Hier ist es jedoch auch besonders wichtig, mit den Turbulenzen balanciert umzugehen und gut für sich selbst zu sorgen. Dabei sind die Kernfragen der Resilienz-Förderung: Was schenkt Widerstandskraft, Belastungsfähigkeit und Flexibilität? Was raubt Energie? Was kann ich bzw. können wir gemeinsam tun? Um genau diesen Fragen nachzugehen, tauschten sich die Teilnehmenden in Workshops aus, moderiert durch Susanne Leithoff – ebenfalls Trainerin für Resilienz an der HBT Akademie. Es wurden in den Kleingruppen intensive Gespräche geführt für die Arbeit mit jungen Menschen, zu Anregungen für Standortbestimmungen und Neuausrichtungen von Einrichtungen. Auch wurden Impulse zur Stärkung der persönlichen Resilienz gesammelt. Ergebnis dieses intensiven Austausches war: Jugendsozialarbeit trägt! Und ist eine unverzichtbare Stütze für die jungen Menschen, die sich oft auf sonst nicht viel verlassen können. Jugendsozialarbeit hilft ihnen dabei, die eigenen Stärken zu erkennen, Handlungsfähigkeit auszubauen und ein Gefühl der Zuversicht zu entwickeln.
In der abschließenden Sammlung zu Handlungsempfehlungen und Anliegen für die ejsa, damit Jugendsozialarbeit tragfähig bleibt, wurde nochmal deutlich, was wirklich wichtig ist: Im Gespräch bleiben, das Schaffen vertrauensvoller Räume zum Austausch, partnerschaftlich verbunden sein, Lobbyarbeit für junge Menschen – sie geben nicht nur Widerworte, sie haben eine Geschichte. Die Resonanz zeigte, die ejsa Bayern mit allen Angeboten zu Jugendsozialarbeit steht nicht nur ein für junge Menschen in herausfordernden Lebenslagen, sondern auch für- und miteinander.
Und hier noch einige Beispiele aus der Selbstreflexion der Teilnehmenden: „Was uns stark macht? Auch mal improvisieren können!“ – „Was trägt uns? Der Zopf – multiprofessionelles Team – Zusammenarbeit auf Augenhöhe – gemeinsamer Geist – gemeinsame Haltung – Wertschätzung füreinander“ – „stark machen uns ermunternde Worte, ermutigende Worte, getragen werden, jeder zählt!“
Was macht Sie stark?