ejsa Bayern ist 75 Jahre – das wurde gefeiert!

 

 

 

 

 

Über 100 Menschen haben am 30.06.2022 in der Nürnberger Jugendkirche LUX der Evangelischen Jugendsozialarbeit in Bayern (ejsa) zu ihrem 75-jährigen Bestehen gratuliert.

 

Mitglieder der ejsa, Kooperationspartner aus Behörden, Kirche und Diakonie, aber auch viele Mitarbeitende aus den Einrichtungen der Jugendsozialarbeit sowie junge Menschen aus Nürnberg und Umgebung waren vertreten, als die Vorsitzende Sabine Lindau und der zweite Vorsitzende Tobias Fritsche die Veranstaltung mit internationalen Willkommensgrüßen eröffneten.

 

 

 

In einem Rückblick auf die Zeit seit der Gründung am 01.10.1947 machte Geschäftsführer Klaus Umbach deutlich, dass die Ideen und Ziele damals und heute sich sehr ähnlich sind. Auch die besondere Rolle der ejsa zwischen Landeskirche und Diakonie wurde dabei angesprochen ebenso wie die Besonderheiten der Jugendsozialarbeit, wie sie es heute gibt und von der ejsa schon früh mitentwickelt wurde – lange bevor sie im Gesetz verankert worden ist.

 

 

Stefan John vom Bayerischen Jugendministerium (StMAS) hob in Vertretung von Staatsministerin Ulrike Scharf die Besonderheiten der ejsa hervor und erinnerte an die Aufbauleistungen in der Arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit (AJS) und der Jugend-sozialarbeit an Schulen (JaS). In seinen wertschätzenden Worten sicherte er der gesamten Jugendsozialarbeit in Bayern die Unterstützung seines Ministeriums ebenso zu wie der ejsa Bayern die weitere Förderung der LAG Jugendsozialarbeit Bayern, deren Geschäftsstelle bei der ejsa angesiedelt ist.

 

 

 

In seinem Grußwort betonte Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm das Besondere an evangelischer Jugendsozialarbeit und dass dort „persönliche und öffentliche Orientierung“ geboten werde und eine Lebensperspektive und Kraftquellen für das persönliche Leben vermittelt würden. Bedford-Strohm weiter: „Jeder Mensch sollte sich von Anfang an entfalten können und mit all seinen Begabungen, seinem Können, seinen Hoffnungen und seiner Leidenschaft Gehör finden.“ Weil dies nicht immer gelinge, setze sich die ejsa seit 75 Jahren dafür ein, „dass sich Kinder und Jugendliche entfalten können und keiner verloren geht“. Die Zukunftsfähigkeit der Kirche zeige sich „gerade auch in ihrer Fähigkeit, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu ermöglichen. Um Chancen und Perspektiven für alle jungen Menschen zu ermöglichen, ist es wichtig, in Zukunft noch stärker in den Schulen präsent zu sein, um so früh wie möglich unterstützen zu können“, betonte der Landesbischof.

 

 

Die seit 01.06.2022 amtierende neue Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern, Dr. Sabine Weingärtner, begrüßte die ejsa Bayern als „große Schwester an der Seite der Diakonie“. Groß deshalb, weil die ejsa ein Jahr vor ihrer kleinen Schwester gegründet wurde! „Corona“, so Weingärtner weiter, „hat sich zweifellos negativ auf Bildungschancen und auch die soziale Integration besonders für benachteiligte junge Menschen ausgewirkt.“ Umso wichtiger seien die begleitenden Angebote der ejsa. „Die ejsa leistet – als gemeinsame Gründung von Kirche und Diakonie – damit einen wesentlichen Beitrag für die Teilhabechancen junger Menschen in Bayern.“ Weingärtner betonte die zukünftige Rolle der ejsa: „Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsangebote wird auch der Bedarf nach schulbezogener Jugendsozialarbeit wachsen – zumal die Zahl der Ganztagsangebote im Freistaat immer deutlich unter dem tatsächlichen Bedarf liegt.“ Damit die ejsa auch hier ihre Rolle als Chancengeberin wahrnehmen könne, brauche sie auch in Zukunft die Unterstützung der Politik sowie der Kirche.

 

 

 

Nach einem guten Essen und dem gemeinsamen Singen von Geburtstagsständchen standen dann die jungen Menschen auf dem Programm. Sie hatten sich etwas Besonderes ausgedacht und mit bereitliegendem Material stellten die Festgäste kleine Ständer aus Stein und Draht her, in die man der ejsa „gute Wünsche“ klemmen konnte. Eine tolle Aktion, die auch sehr intensiv und bereitwillig genutzt wurde und gut ankam!

 

 

 

Abschließend versicherten Diakonie Bayern und Landeskirchenamt der ELKB mit einem Blick in die Zukunft der ejsa Bayern ihre Verbundenheit. Bereits bei der Gründung des „Aufbauwerks Junger Christen“, der Vorläuferorganisation der ejsa, im Jahr 1947, sei diese besondere Verbundenheit von Kirche und späterer Diakonie deutlich geworden. Ejsa-Vorsitzende Sabine Lindau: „Eine so enge Kooperation in dieser speziellen Form gibt es tatsächlich nur in Bayern, in guter Kooperation und Verbundenheit mit der Evangelischen Jugend und der Diakonie.“

 

 

 

 

Oberkirchenrat Michael Martin ergänzte als Verantwortlicher für die Jugendarbeit der Landeskirche, dass „man, wenn es sie nicht schon gäbe, die ejsa erfinden müsse“. Auch aus seiner Sicht habe die Jugendsozialarbeit einen festen Platz in der Arbeit der evangelischen Landeskirche und auch die künftigen Herausforderungen werden gesehen.

 

 

Mit großem Dank verabschiedeten die beiden ejsa-Vorsitzenden die gut gelaunten Festgäste, die den Nachmittag ausgiebig für Gespräche und Austausch nutzten. Mit einem „Wege-Segen“ schickte das gesamte ejsa-Team die Gäste von der Bühne aus auf die Heimreise.

Was von diesem Nachmittag bleibt, ist die Überzeugung, dass es gut war, dass schon vor 75 Jahren einige Menschen die Notwendigkeit von Jugendsozialarbeit erkannt haben, auch wenn sie damals noch nicht so genannt wurde. Und dass es auch heute noch viel zu tun gibt für die ejsa – möglicherweise künftig sogar noch mehr als heute schon.