Gedenkstättenfahrt nach München und Dachau „Antisemitismus im Wandel der Zeit“

Viele Fragen, offene Fragen beschäftigten die jungen Teilnehmenden auf ihrer Anreise im Oktober aus Hof nach München im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt „Warum werden Juden heute immer noch gehasst?“ – „Wann und wo entsteht Antisemitismus?“ – „Warum gibt es Streit zwischen den Religionen?“ Durchaus Fragen, die sich nicht einfach, geschweige denn in ein oder zwei Sätzen, beantworten lassen.

Um sich tiefer mit der Materie Antisemitismus sowohl in der Zeit des Nationalsozalismus als auch in seiner jetzigen Ausprägung zu beschäftigen, besuchten Corona-bedingt nur 10 Jugendliche die bayerische Landeshauptstadt. Um in Zeiten der Pandemie hygiene-konform Präsenzveranstaltungen durchzuführen, fanden die meisten Programmpunkte dieser Städtefahrt unter freiem Himmel statt.

So startete der Samstag mit einem Rundgang über das ehemalige Gelände des Konzentrationslagers Dachau nahe München. Hier erfuhren die jungen Menschen viel über die Situation in Deutschland in den 1920er und 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts und dass soziale Krisen antisemitische Anfeindungen in die Höhe schnellen lassen. Die Teilnehmenden fanden erste Antworten auf ihre Fragen, die sie so zahlreich während ihrer Anreise im Zug gestellt hatten.

Im Anschluss an den Rundgang wurde noch einmal die Brücke ins Hier und Jetzt geschlagen und die Jugendlichen diskutierten intensiv über Antisemitismus in der Popkultur, in den sozialen Medien und natürlich auch über Corona-Hygiene-Demos. Hier wurde auch schnell klar, dass es immer wieder zu Kontinuitäten im Umgang mit Vorurteilen gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten kommt. Nach so viel schwerer inhaltlicher Kost endete der Samstag mit einem Spaziergang durch München und einem ausgiebigen Abendessen.

Sonntags konnten die Jugendlichen bei einer digitalen Schnitzeljagd zum Thema „Spurensuche damals und heute“ selbst aktiv werden. Mit Hilfe der App „Actionbound “ starteten drei Kleingruppen durch die Münchner Innenstadt. Die Route führte vom Oberlandesgericht, wo fast 5 Jahre lang der NSU-Prozess stattfand, weiter über die Feldherrnhalle bis hin zum Kulturprojekt Bellevue de Monaco im Glockenbackviertel.