Grill die Politiker*innen – Gib deinen Senf dazu!

Formate der gesellschaftspolitischen Jugendbildung im Rahmen Landtagswahlen in Bayern

Eine politische Veranstaltung zu den Bayerischen Landtagswahlen jugendgerecht zu gestalten, dieser Herausforderung stellte sich ein Bündnis verschiedener Hofer Träger und lud am 14. September die Hofer Jugend dazu ein, sich von den Landtagskandidat*innen der Region verköstigen zu lassen und sie gleichzeitig mit ihren Fragen zu löchern.

Schon in der Planungsphase ging es vor allem darum, wie es möglich sein könnte, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die informativ ist, aber gleichzeitig auch ein wenig unterhaltsamer und persönlicher als eine klassische Podiumsdiskussion. Jugendlichen sollte es möglich gemacht werden, ihre Fragen an die Kandidaten zu bringen ohne erst den Mut aufbringen zu müssen, in großer Runde und am Mikrophon sprechen zu müssen.

Gleichzeitig war es den Organisator*innen der ejsa Bayern, der Caritas und des Stadt- und Kreisjugendringes wichtig, dass die Aussagen der Politiker*innen für das junge Publikum kontextuiert und gegebenenfalls auch richtig gestellt werden würden, vor allem aus dem Grund, dass den Jugendlichen in geschütztem Rahmen die Möglichkeit gegeben werden sollte, sich zu informieren und sich selbst ein Bild machen zu können, welches von der Eigendarstellung der Parteien unabhängig sein sollte.

Die Politiker*innen hatten im Vorfeld die Möglichkeit, das Grillgut zu bestellen, das sie an ihrer jeweiligen Station anbieten wollten – von Würstchen, über Mais und Käse war alles möglich. Alle Kandidat*innen durften sich dann am 14. September zunächst bei einer moderierten Podiumsdiskussion kurz vorstellen und eine Frage beantworten, die sie sich selbst aus einer Box zufällig ziehen konnten. Nach einem kurzen Statement zu den gezogenen Fragen hatten jeweils zwei weitere Kandidat*innen die Chance, auf das Statement zu reagieren und eine Gegenposition zu formulieren.

Nach der Fragerunde ging es für die Politiker*innen dann „um die Wurst“: Jede*r bekam einen Grillplatz zugewiesen, wo jeweils ein Mitglied des Organisatorenteams bereit stand, um die Gespräche zwischen den Jugendlichen und den Politiker*innen zu begleiten. Die jungen Besucher konnten nun mit ihren vorher formulierten Fragen an die Landtagskandidat*innen herantreten und bekamen nicht nur eine Antwort, sondern auch etwas zu essen serviert. Manche der Fragen hatten es durchaus in sich, so dass die Kandidat*innen sich teilweise sehr konzentrieren mussten, um weder in der Antwort noch beim Grillgut nur „Schall und Rauch“ zu hinterlassen. Am Ende waren sich sowohl die Besucher*innen als auch die Politiker*innen einig, dass die Veranstaltung etwas Besonderes war und sich von den üblichen Wahlkampfterminen deutlich unterschied.