Jugendmigrationsarbeit an der Schnittstelle zur Jugendhilfe, zum Ausländerrecht und zur Traumapädagogik

Jugendmigrationsdienste tagen in Passau
Vom 08. bis 09.Juni trafen sich die Jugendmigrationsdienste und Integrationsprojekte in evangelischer Trägerschaft zu ihrer zweitägigen Fachkonferenz in Passau. Dekan Dr. Wolfgang Bub und die Bereichsleiterin Soziale Dienste des Diakonischen Werkes Passau, Sabine Aschenbrenner, begrüßten die 22 Fachkräfte aus ganz Bayern. Neben bundes- und landespolitischen Integrationsthemen von BAG EJSA und ejsa Bayern diskutierten die JMD-Fachkräfte insbesondere die Schnittstelle der JMD-Arbeit zur Jugendhilfe.
Matthias Schacherbauer von der Clearingstelle Passau der Rummelsberger Dienste stellte die Arbeit mit im Clearingverfahren befindlichen unbegleitet Minderjährigen vor. Die Passauer Rechtsanwältin Petra Haubner beantwortete aktuelle Fragen zur Inobhutnahme, Familienzusammenführung und zum Asylrecht.
Auch, wenn die JMD keine Asylverfahrensberatung machen, sind zur Einschätzung der individuellen Situation und für eine unter Umständen notwendige Verweisberatung bei den Fachkräften dringend Fachkenntnisse erforderlich. Peter Klentzan, Leiter des Traumahilfezentrums der Stiftung „Wings of hope“ führte in die traumapädagogischen Grundlagen mit jungen Geflüchteten ein.
Die sehr dichte und mit tollen Referentinnen und Referenten bestückte Fachkonferenz fand bei den Fachkräften großen Anklang. In Zeiten von höchster Arbeitsbelastung und schon lange erreichten Kapazitätsgrenzen in den Jugendmigrationsdiensten war auch der kollegiale Austausch von großer Bedeutung. Fragen wie, „Wie gehen wir mit den massiv gestiegenen Integrationsbedarfen und der Vielzahl der Neuzugewanderten um?“/ „Wie erreichen unsere Forderungen die Entscheiderinnen und Entscheider in der Bundespolitik?“ waren daher ebenfalls Arbeits- und Diskussionsgegenstand dieser Fachkonferenz.