Täglich taucht er in den Zeitungen auf. Bilder und Videos werden in Sozialen Netzwerken geteilt. Nachrichten und Informationen oder solche, die es sein wollen und sollen, fluten die Bildschirme. Die Rede ist natürlich vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.
Momentan gestaltet es sich schwierig, diese Nachrichten zu ordnen, zu verarbeiten und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Viele (Des-)Informationen werden bewusst und mit taktischem Kalkül in Umlauf gebracht oder fälschlicherweise in der Undurchsichtigkeit der Lage verbreitet. Hier wollen wir als Gesellschaftspolitische Jugendbildung der ejsa Bayern ansetzen.
Seit nunmehr zwei Jahren, beginnend mit der Corona-Krise, arbeiten wir intensiv zu den Themen Fake News und Verschwörungsideologien. Dadurch sind uns die Mechanismen hinter diesen Phänomenen bekannt und wir konnten einiges unseres Handwerkszeugs auf das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine übertragen und einen entsprechenden Workshop konzipieren und durchführen.
Zusammen mit einer Gruppe von 16 Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben wir einen Nachmittag zu diesem Thema gearbeitet. Hierbei ging es um die Einschätzung der aktuellen Lage des Krieges und dessen Einfluss auf den Alltag der Teilnehmenden. Schnell wurde auch hier deutlich, dass der Umgang mit der unglaublichen Menge an Informationen ein zentrales Anliegen ist. So konnten wir gemeinsam herausarbeiten, was Fake News und Verschwörungsideologien kennzeichnet, um diese leichter zu erkennen. Zudem konnten die Teilnehmenden testen, wie gut sie darin sind, Nachrichten, die ihnen vor allem online begegnen, einzuschätzen und mit Informationen aus der Kriegsberichterstattung umzugehen.
Am Ende des Workshops haben wir mit den Teilnehmenden Handlungsoptionen und Merkmale für seriöse Quellen erarbeitet. Besonders die Erkenntnis, in der aktuellen Situation Nachrichten nicht oder nur teilweise verifizieren zu können, war für die Teilnehmenden von zentraler Bedeutung. Auch für Multiplikator*innen der Jugend(sozial)arbeit planen wir aktuell ein Workshop-Format zum Umgang mit Fake News und Verschwörungsideologien im Kontext der Ukraine-Kriegs.