ganz konkret vor Ort, z.B. in Nürnberg?
Ein Beispiel: Heute Vormittag bin ich in meinem Büro im eckstein und plane die Eröffnung einer Ausstellung, die schon in wenigen Tagen beginnt. Die Künstler*innen? 14 Jugendliche, geboren in neun verschiedenen Ländern. Seit einem Jahr begleite ich diese Jugendgruppe gemeinsam mit meinem Kooperationspartner, dem Verein für sozialpädagogische Jugendbetreuung (VSJ). Sie hat sich bei einer Workshopwoche in den Osterferien zusammengefunden.
Dort haben sie gemeinsam mit uns und drei Expert*innen jeweils für Videodreh, Theater oder Graffiti Kunstwerke gegen Vorurteile angefertigt. Die Jugendlichen haben sich so gut verstanden, dass sie seitdem weiter gemeinsam etwas erleben wollen. Sie lassen sich ausbilden zu „Botschafter*innen für Vielfalt“. Gemeinsam waren wir deswegen letztes Jahr zum Beispiel in Frankfurt, wo die Jugendlichen u.a. ein Biographie-Seminar besuchten. Gefördert wird das Ganze durch das Bundesprojekt „Empowered by Democracy. Denn die Stellen der GPJ sind eingebunden in das bundesweite Netzwerk der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et). Hier erhalten wir sowohl qualitative Fortbildungen als auch Fördergelder aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes für unsere Arbeit im Netzwerk an den Standorten Nürnberg, Hof und München. Zurück zu meinem Vormittag: Ich kontaktierte heute schon die Presse, damit sie über die Ausstellung berichtet. Zudem lud ich so viele Menschen wie möglich, die ich aus den verschiedensten Netzwerken meiner Arbeit kenne, zur Vernissage ein. Ich erreichte ein paar der jungen Teilnehmenden – am besten über WhatsApp – und erinnerte sie an unser Vortreffen übermorgen. Dann erstellte ich am PC Plakate, die die Ausstellung erläutern. Das muss ich aber zum Glück nicht immer selbst machen. Für größere Veranstaltungen steht uns die Graphikerin der Evangelischen Jugend Nürnberg (ejn) zur Verfügung. Mit ihr treffe ich mich gleich.
Sie hat Flyer für die Jugend-Veranstaltung der interreligiösen Dialogwochen im Mai erstellt. In einem interreligiösen Netzwerk planen wir nämlich zwei Veranstaltungen: eine Abendveranstaltung, bei der junge Muslime und Christen in der Öffentlichkeit zu einem Schreibgespräch einladen und im Herbst eine interreligiöse Jugend-WG. Gemeinsam Wohnen auf Zeit. Den Alltag und das WG-Leben miteinander teilen und gestalten und gemeinsam Fragen nachgehen, wie etwa: was hält unsere Gesellschaft zusammen? Dafür gilt es in den nächsten Wochen das Netzwerk zu vergrößern, weitere religiöse Gruppen und Jugendliche einzubinden und gemeinsam die Woche des gemeinsamen Lebens vorzubereiten.
Wissen Sie was das Schönste an unserer Arbeit in der GPJ ist? Jeder Tag ist anders! Morgen stehen schon wieder ganz andere Termine und Begegnungen mit Menschen auf dem Plan. Und fragen Sie erst einmal meine Kolleg*innen Daniela Flachenecker in Nürnberg, Christian Schlademann in Hof und demnächst auch Johannes Scholz-Adam in München…
Dorothee Petersen
Referentin für Gesellschaftspolitische Jugendbildung der ejsa Bayern e.V. bei der evangelischen Jugend Nürnberg (ejn)