Nachhaltigkeit ist auch in Krisenzeiten nicht abgeschafft. Ganz im Gegenteil! Gerade in der aktuellen Lage wird uns immer mehr vor Augen geführt, wie sehr wir als Gesellschaft voneinander abhängig sind und wie eng alle Lebensbereiche miteinander verschränkt sind. Im Ausnahmezustand der letzten Wochen wurden viele Fragen diskutiert: Wie wollen wir leben? Was bedeutet Solidarität? Was ist wirklich wichtig? Schnell gelangt man da bei Werten wie Solidarität, Empathie, Freiheit, Demokratie, Gemeinschaft oder dem Zugang zu Ressourcen wie Lebensmitteln und der physischen sowie emotionalen Gesundheit an. Diese Aspekte finden sich in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und in der Gestaltungskompetenz einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Auch zeigt die Auswirkung der Pandemie, dass wir als globale Gemeinschaft voneinander abhängig sind und ein Virus sich von nationalen Grenzen nicht aufhalten lässt. Gleiches gilt für den Klimaschutz, Artenvielfalt, Ressourcen,… dies sind Fragen, die jede einzelne Person in allen Teilen der Erde betreffen und die gerade jetzt reflektiert werden sollten. Globale Ereignisse wie diese Pandemie werden sich verschärfen und zuspitzen, wenn sich unser aller Lebensführung nicht wandelt. Ein „Weiter so wie vorher!“ ist unklug. Eine intensive Arbeit an den oben genannten Themen ist zwingend nötig. Dabei müssen alle Teile der Bevölkerung miteinbezogen werden, denn jeder einzelne trägt dazu bei, wie sich die Dinge im eigenen Umfeld entwickeln. Politische Akteure und Regierungsorgane bemühen sich, die beste Lösung für alle zu finden. Doch jeder einzelne muss Verantwortung tragen, für sich und seine sozialen und ökonomischen Verhaltensweisen, für die Menschen, die ihm nahe stehen und für sein ökologisches Umfeld. Dies ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die die Lebensgrundlage für uns alle bestimmt.
Wir freuen uns, dass wir seitens des Bayerischen Umweltministeriums große Unterstützung genießen. Die Verantwortlichen haben sich klar dafür ausgesprochen, dass alle Möglichkeiten genutzt werden sollen, um die Projektziele zu erreichen und die Projekte auch weiterhin die finanzielle Förderung erfahren. Hier ein Auszug aus der offiziellen Stellungnahme: „Die Kernarbeit der Jugendsozialarbeit ist es, junge Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und auch Probleme im häuslichen Umfeld abzufangen. Es ist davon auszugeben, dass sich die Problemlagen in den nächsten Monaten in vielen Fällen verschärfen und zudem viele Konflikte und Unsicherheiten in den Familien entstehen werden. Es wird dadurch ein hoher Bedarf an Unterstützung durch die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit bestehen. In diesem Zusammenhang sind die Projekte eine sehr gute Chance, zumindest in einigen Fällen die problematische Situation aufzufangen. Im Projektumfeld ist Raum für soziale Interaktionen, Bewegung in der Natur, sinnstiftende Beschäftigung und Gruppendynamik, die in regulären Abläufen in den regulären Bildungsangeboten oft nur eingeschränkt möglich sind. Es ist davon auszugehen, dass gerade solche Projekte eine gute Möglichkeit sind, wieder Beziehungsarbeit zu leisten und über relevante Themen wie Solidarität, gesellschaftliche Verantwortung und auch der Bezug zu Natur und Ressourcen zu sprechen, die ja auch die zentralen Inhalte einer BNE sind.“
Dies bedeutet natürlich, dass die Projektverantwortlichen ihre ursprünglichen Konzepte und die Inhalte den Möglichkeiten entsprechend anzupassen haben und gegebenenfalls neue Wege finden müssen, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Dabei können Sie auf die Unterstützung der ejsa Bayern zählen und wir freuen uns, wenn bald wieder aktiv an den geplanten Vorhaben gearbeitet werden kann.
Über das Projekt ist ein Beitrag in der Zeitschrift „DREIZEHN – Zeitschrift für Jugendsozialarbeit, Ausgabe 23“ erschienen:
„Aktiv für eine lebenswerte Zukunft – Projekte zur Nachhaltigkeit als Chance für junge Menschen in herausfordernden Lebenslagen“ (Seite 40)