Mit dem Erfahrungsaustausch am 2.12.2020 endete nicht nur ein Förderjahr voller Höhen und Tiefen, aber auch neuer Wege. Auch das Förderprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung trifft Jugendsozialarbeit“ befindet sich auf den letzten Metern vor der Zielgerade. Zeit, Bilanz zu ziehen und zu sehen, was die Zukunft bringt.
Das aktuelle Jahr war – wie alles und überall – geprägt und überschattet von viele Einschränkungen und Hürden. Gelungene Konzepte mussten mehrfach überarbeitet werden, die verschiedenen Beteiligten waren von jeweils unterschiedlichen Auflagen betroffen, Teilnehmende durften nicht kommen … So kam es, dass einige Aktionen immer wieder verschoben werden mussten oder in anderer Form umgesetzt werden konnten. Trotz dieser Herausforderungen arbeiteten die Fachkräfte an der Seite der jungen Menschen, die die Jugendsozialarbeit erreichen will, mit viel Elan und Freude an der Umsetzung ihrer Ideen. So konnten sie ihre Talente und Fähigkeiten sinnvoll für sich und ihre soziale und ökologische Mitwelt einsetzen. Insgesamt wurden 11 der 12 bewilligten Projekte zumindest in Teilen durchgeführt. Unter den gegebenen Umständen eine Erfolgsbilanz, die zeigt: „Wo ein Wille, da ein Weg!“ und sie zeugt davon, wie überzeugt alle Beteiligten vom Mehrwert ihres Engagements waren.
Durch das Förderprogramm „BNE trifft JSA“, finanziert durch das Bayerische Umweltministerium, konnten während der Laufzeit von 2017 bis 2020 rund 50 ganz unterschiedliche erfolgreiche Einzelprojekte in ganz Bayern umgesetzt werden. Die Ansätze hatten eine große Bandbreite. Beispiele dafür waren Angebote der Naturerfahrung beim Erkunden und Schützen von Lebensräumen von Tieren und Pflanzen im Wald, in der Hecke oder im Gewässer. Rahmen dafür war unter anderem die Neugestaltung einer Dirt-Bike-Strecke als Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen, die Allgäuer Umwelt-Erlebnis-Woche oder das Schulprojekt „In die Wildnis und zurück“. Besonders bewährten sich Gartenbauprojekte in unterschiedlichen Kontexten. Dieser Ansatz funktioniert mit jungen Migrant*innen im Kontext von Schule oder auch als Einstieg in den Beruf. Daran lassen sich Themen wie Ernährung, Klima auf dem Teller, verschiedene Anbauweisen oder auch gesundheitliche Aspekte anknüpfen. Weitere Beispiele für Querschnittsthemen waren Ressourcenschonung oder nachhaltige Mobilität, die mittels Fahrradwerkstätten oder experimentellen Workshops aufgegriffen wurden. Innovative Formate wie Peer-to-Peer Angebote, bei denen junge Menschen für- und miteinander Bildungsangebote entwickelten, zeigten tolle Erfolge. Auch digitale Angebote wurden als gute Zugangsmöglichkeiten genutzt, ob im Online-Quiz, mit Erklärvideos oder durch Videokonferenzen.
Dass die jungen Menschen auf vielfältige Weise von der intensiven Arbeit an den Projekten profitierten, ist nicht von der Hand zu weisen. Sie fassten Selbstvertrauen in ihre eigenen Kompetenzen, erlebten sich als Teil der Gemeinschaft und erfuhren Wertschätzung. Durch die Stärkung ihrer Persönlichkeit konnten sie dabei unterstützt werden, für sich neue Räume und Möglichkeiten zu entdecken. Auch für die Fachkräfte waren und sind die langfristig angelegten Projekte lohnenswert. Durch die enge Kooperation zwischen Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und Einrichtun-gen der Umweltbildung/BNE und weiteren lokalen Partnern entstanden tragfähige lokale Netzwerke, die auch über das Projektende hinaus bestehen bleiben. Das aktive Tun bot eine ideale Plattform zur Beziehungsarbeit und für Gespräche und eine nachhaltige Etablierung zukunftsfähiger Haltung und Handlungsweisen wurde unterstützt. Allen Beteiligten gilt großer Dank für ihr großes Engagement bei der Umsetzung der Einzelprojekte und der Abwicklung des Förderprogrammes.
Deshalb freuen wir uns auch besonders, dass die ejsa Bayern gemeinsam mit dem bayerischen Umweltministerium ein Folgeprojekt entwickelt hat, das sich nun ab Januar 2021 auf den Weg macht. Wir freuen uns auf das Förderprogramm „Jugendsozialarbeit- mit BNE in die Zukunft“.
Im Rahmen dieser Förderung sollen wie bisher praktische lokale Einzelprojekte zu Themen einer nachhaltigen Lebensführung umgesetzt werden. Die inhaltliche Ausrichtung der Projekte soll in Form einer Verschränkung von BNE und gesellschaftspolitischer Jugendbildung erfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass digitale Formate ein weiterer Kanal sind, um Bildungsinhalte attraktiv für die Zielgruppe zu gestalten und so bereits bestehende Angebote zu ergänzen. Durch die intensive Arbeit an den Themen und mit den Teilnehmenden sowie durch innovative Formate oder digitale Bildungsangebote werden jugendrelevante Themen bearbeitet und auch das soziale Umfeld erreicht. Begleitend wird für die an den Projekten beteiligten Fachkräfte der JSA und Umweltbildung/BNE ein von der ejsa Bayern entwickeltes Online-Schulungsformat angeboten. Es dient dem intensiven Austausch, der Vernetzung und Fortbildung der Fachkräfte als Multiplikator*innen.
Wir freuen uns also darauf, nach vorne zu schauen, neue Ideen auf den Weg zu bringen und mit Ihnen die Zukunft zu gestalten. Ein herzlicher Dank für die Unterstützung – in den letzten Jahren und auch weiterhin – gilt den Mitgliedern des Projektbeirates, den Vertreter*innen der Bezirksregierungen, den engagierten Fachkräften und jungen Menschen und insbesondere dem bayerischen Umweltministerium für die anhaltende Unterstützung und Wertschätzung.