Beim traditionellen Rollentausch von Diakoniepräsident und Sozialministerin anlässlich der Sammlungseröffnung arbeiteten Michaela Bammessel und Emilia Müller in der Ausbildungsdruckerei der „Jungen Arbeit“ mit, einem Angebot der berufsbezogenen Jugendhilfe.
Bammessel betonte anschließend, es mangele nicht an den geeigneten Ausbildungsplätzen. Vielmehr benötige ein Teil der jungen Menschen individuelle und vor allem passgenaue Unterstützung jenseits standardisierter Maßnahmen. „Wenn wir nicht wollen, dass tausende Jugendliche ohne Berufsausbildung in ihr Erwachsenenleben starten, brauchen wir Angebote wie die berufsbezogene Jugendhilfe.“ Etwa, weil belastende Faktoren wie Drogen oder Suchterfahrungen die Ausbildung gefährdeten, oder weil absehbar sei, dass ohne entsprechende Unterstützung eine Ausbildung überhaupt nicht möglich sei.
Bammessel: „Hier werden jungen Migrantinnen und Migranten Sprachkenntnisse vermittelt, aber auch Jugendlichen aus einem deutschen Elternhaus sogenannte Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, die – aus den unterschiedlichsten Gründen – im Elternhaus nicht gelernt wurden.“ Vermittelt werden die Jugendlichen in der Regel von Institutionen wie dem Jugendamt, der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter, die erkennen, dass die Betreffenden entweder sozial benachteiligt sind oder ein individueller Förderbedarf vorliegt.