Neue Wege in der Gesellschaftspolitischen Jugendbildung: ejsa Bayern fördert berufliche Orientierung mit Pilotprojekt in Regensburg

Im Rahmen des Arbeitsfeldes „Gesellschaftspolitischen Jugendbildung“ setzt sich die ejsa Bayern dafür ein, junge Menschen für gesellschaftspolitische Themen zu sensibilisieren und ihnen Kompetenzen in diesem Bereich zu vermitteln. Damit dies gelingt, ist am Standort Regensburg in den beiden Einrichtungen Jugendwerkstatt Regensburg und ejsa Regensburg ein Pilotprojekt initiiert worden. Dort finden verschiedene Aktivitäten zu einem selbstgewählten Thema rund um den Schwerpunkt „gesellschaftspolitische Themen“ statt. Damit sollen für die teilnehmenden Jugendlichen interessante Angebote entstehen, die sie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen. Die erarbeiteten Methoden helfen dabei, dass die jungen Menschen miteinander ins Gespräch kommen, einen neuen Blick auf ein gelingendes Zusammenleben werfen und voneinander lernen. In verschiedenen Modellprojekten probieren Fachkräfte und Jugendliche diesen neuen Zugang aus und feilen an den Methoden.

In zwei Einrichtungen der offenen Ganztagsbetreuung der ejsa Regensburg setzen sich Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen mit Fragen rund um ihre berufliche Zukunft auseinander. Ausgangspunkt sind ihre individuellen Zukunftsvorstellungen. Sie fassen in Worte, was ihnen am Herzen liegt und formulieren ihre Wünsche. Bei manchen ist ganz klar, wo die Reise hingehen soll. Sie sind ambitioniert und haben bereits einen Plan. Für andere ist es neu, sich mit der Frage „Was wünsche ich mir für mein Leben?“ auseinanderzusetzen. Aber es werden auch die eigenen Fähigkeiten herausgearbeitet. Eine gemeinsame Vorstellung der Grundwerte sind die Grundlage für eine demokratische Gesellschaft. Diese werden in der Diskussion beleuchtet und dann natürlich die Frage: „Was hat das alles mit meinem Beruf zu tun?“ Der Austausch mit ihren Peers und ein Perspektivwechsel zwischen den Anforderungen der Arbeitswelt und den eigenen Vorstellungen hilft dabei weiter. Zu viel Schreiben kommt hier nicht gut an. Die Übungen sollen Spaß machen und auch ansprechend sein. Die Jugendlichen wollen sich mitteilen und gehört werden. So kommen die Gedanken in Bewegung und Ideen entstehen, wo vorher vielleicht Ratlosigkeit war. Die aktivierenden Methoden, die in der Gesellschaftspolitischen Jugendbildung gerne genutzt werden, sind ideale Türöffner. Sie öffnen neue Perspektiven, lassen den Austausch von Ideen und Meinungen zu und fördern eine gute Beziehung und ein respektvolles Miteinander. Das ist die Grundlage, wenn es darum geht, die Weichen für eine gelungene Zukunft zu stellen.

Aus diesen Modellversuchen soll eine Handreichung entstehen, die zukünftige Fachkräfte dabei unterstützt, diese komplexen und abstrakten Themen mit besonderem Blick auf die Zielgruppe der Jugendsozialarbeit greifbar zu machen. Die einzelnen Einheiten werden so zusammengestellt, dass sie nach Bedarf individuell eingesetzt werden können und auch an die Bedarfe unterschiedlicher Altersgruppen angepasst werden können. Am Ende jeder Einheit halten alle, die mitgemacht haben, einen kleinen „Verstärker“ in der Hand, den sie in den Übungen selbst gemacht haben und der sie daran erinnern soll, was sie können und was sie sich vorgenommen haben. Wenn die Entwicklung der Persönlichkeit und die Selbstwertschätzung gestärkt werden soll, können dadurch positive Erfahrungen möglich werden durch Unterstützung, Aufbau von Vertrauen, Verbindlichkeit und „Dranbleiben, wenn es schwierig wird.“