Im Fokus: Die Arbeit des Jugendmigrationsdienstes der Stadtmission Nürnberg
Maria-Theresia Simmler, im Referat 501 „Chancengerechtigkeit, Integration, Jugendsozialarbeit“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zuständig für die Jugendmigrationsdienste im Bundesprogramm „Jugend stärken“, besuchte am 14.06.2016 den Jugendmigrationsdienst der Stadtmission Nürnberg. Leiterin des JMD, Elke Dörr, zeigte – nach einer örtlichen Begehung im Südstadtforum Service und Soziales – anhand der Netzwerkarbeit und mit Einzelbeispielen die Vielfältigkeit und die Integrationsleistungen des Dienstes auf. Mariam (21) aus Pakistan und Orhod (20) aus dem Iran kommend, berichteten aus ihrer Sicht, mit welchen Hürden und Stolpersteinen sich ihr Ankommen in Nürnberg gestaltete und wie der Jugendmigrationsdienst sie bei ihrer Integration unterstützte. Elke Dörr vom JMD, Burkhardt Wagner, Landesreferent bei der ejsa Bayern, und Gabriele Koszanowski, Bereichsleiterin der Stadtmission Nürnberg, zeigten die aktuellen Herausforderungen der Migrationsdienste insgesamt auf. Im Jahr 2016 ist vom BAMF geplant, die Mittel für die Allgemeinen Integrationskurse, die Jugendintegrationskurse sowie die Alphabetisierungskurse mehr als zu verdoppeln.
Wenn man hier die Arbeit der Jugendmigrationsdienste im Sinne des § 45 Aufenthaltsgesetz, der die sozialpädagogische Begleitung vor, während und nach den Integrationskursen ernst nimmt, stehen die JMD vor einer schier unlösbaren Herausforderung. Denn die Kapazitätsgrenzen der Dienste sind schon heute überschritten. Bereits Mitte dieses Jahres werden die JMD-Klientenzahlen des gesamten letzten Jahres erreicht sein. Darum bedarf es unbedingt eines bedarfsgerechten Ausbaus der Migrationsdienste insgesamt, insbesondere auch der Jugendmigrationsdienste, da vor allem junge Menschen nach Deutschland kommen. Frau Simmler kennt die Bedarfe vor Ort und wird sich in ihrem eigenen Haus, dem BMFSFJ für den bedarfsgerechten Ausbau einsetzen. „Eine frühzeitige Integration in Sprache, Ausbildung, Beruf und ins Gemeinwesen hilft, hohe Folgekosten und Desintegration zu vermeiden. Dies ist die Botschaft, die wir Ihnen mitgeben wollen, Frau Simmler.“, stellten alle am Gespräch Beteiligten gleichermaßen fest.